Kerri Chandler - “Mommy What's a Record”
Bei allen Akkord-Beispielen, die du bislang kennen gelernt hast, wurden ausschließlich diatonische Akkorde eingesetzt. Viele Musikarten verwenden jedoch auch Akkorde, die nicht diatonisch sind. Was ist damit gemeint? Ganz einfach: nicht-diatonische Akkorde enthalten Noten, die nicht zur Tonart gehören.
Was spielt die Akkorde?
Die Akkorde in diesem Song werden von irgendeinem Synthesizer oder Sampler gespielt. Das ist ein Instrument, das Audio-Aufnahmen (oder Samples) wiedergibt. Im Laufe des Songs werden immer mehr Layer hinzugefügt. Konzentriere dich jedoch zunächst einmal auf die Streicher-ähnlichen Klänge. Diese starten direkt am Anfang und spielen die Akkorde den gesamten Song durch.
Was machen die Akkorde?
Dieser Song enthält eine Abfolge (Progression), die aus nur drei Akkorden besteht:
c-Moll 7, g-Moll 7 und a-Moll 7
Die Art und das Voicing der Akkorde sind immer gleich. Alle drei Akkorde sind ein Mollsept-Akkord in Grundstellung. Akkord-Progressionen wie diese, die aus einem einzigen Akkordtyp bestehen, der dann einfach kopiert und transponiert wird, heißen parallele Akkordfolgen. Parallel, weil sich die einzelnen Noten beim Akkordwechsel exakt in die gleiche Richtung mit dem gleichem Abstand bewegen.
Wir haben hier ein schönes Beispiel für eine nicht-diatonische Folge. Es gibt keine einzige Dur- oder Moll-Tonleiter, die die jeweiligen Noten der Akkorde enthält. Darum ist es auch schwierig, ein Gefühl für die wirkliche Tonart des Stücks zu bekommen. Parallele Akkorde ergeben oft einen "unklaren" oder "schwebenden" Klang.
Solche parallelen Akkordfolgen werden übrigens sehr gerne im Deep-House und verwandten Stilistiken eingesetzt.